Sabres Offseason Report
2024-12-31Eine doch einigermaßen ereignisreiche Offseason geht bald zu Ende – Zeit, um die Geschehnisse zusammenzufassen. Klasse anstatt Masse an der Tradefront, dazu einige spannende Neuverpflichtungen – so kann man die Aktivitäten nach dem bitteren Saisonende beschreiben.
In Buffalo erkannte man – Überraschung, Überraschung - Bedarf in der Verteidigung sowie Überschuss auf den Flügelpositionen. Das Loch, das durch den Abgang von Chris Tanev entstand, wollte man nicht erst während der Saison stopfen müssen. Nur eine kleine Auswahl an möglichen Trade- und Verhandlungskandidaten wurde getroffen, da man nicht auf Teufel komm raus, sondern mit Bedacht Tradegespräche führen wollte. Am Ende kam man mit den LA Kings zusammen. Diese hatten eine umgekehrte Konstellation – zu viele Verteidiger sowie Bedarf in den Top 6 auf der Winger-Position. Rasmus Andersson hatte das Interesse der Sabres geweckt, ein Zwei-Wege-Verteidiger im besten Alter und mit bezahlbarem Gehalt. Den Weg nach Kalifornien antreten musste Kevin Fiala, gerade erst mit 98 Punkten Topscorer der Sabres geworden. „Auf dem Papier geben wir den vielleicht besseren Spieler ab. Einen Spieler, den wir vor 10 Jahren gedraftet hatten und der sich in unserem System hervorragend entwickelt hat – das fällt schon schwer. Für uns spielt aber das Teamgefüge eine wichtigere Rolle als Statistiken einzelner Spieler. Rasmus ist aktuell vom Gehalt relativ günstig – natürlich auch, weil sein Vertrag nicht mehr so lange läuft. Wir glauben, dass wir Fialas Abgang intern gut kompensieren können. Vielleicht nicht eins zu eins über einem Spieler, der ebenfalls 100 Punkte macht, vielleicht auch erst in näherer Zukunft. Mit Rasmus bekommen wir aber auf jeden Fall einen Spieler, den wir in den beiden kommenden Jahren und hoffentlich auch darüber hinaus allen Situationen einsetzen können.“
Zweite Baustelle war der UFA-Markt. Für die Strategie dort war ausschlaggebend, dass man dieses Jahr voraussichtlich mit lediglich zwei Draftpicks in die Talenteziehung gehen wird – so wenige wie nie zuvor. „Wir haben bei den Verpflichtungen von Collin Graf und Justin Hryckowian etwas tiefer in die Handgeld-Kasse gegriffen Neben Graf und Hryckowian konnte man auch Jacob Quillan, Ben Steeves und Dylan Anhorn überzeugen, nach Buffalo zu kommen. Allesamt Spieler mit auffällig guten College-Laufbahnen. Lleyton Moore und Chase Wheatcroft kommen aus der OHL bzw. WHL und möchten sich ebenfalls im Profibereich einen Namen machen. „Wir sehen die Verpflichtung der Spieler als Kompensation für die fehlenden Picks. Realistisch gesehen ist es unwahrscheinlich, dass wir einen absoluten Rohdiamanten finden. Wenn einer der Spieler aber so einen Werdegang wie z.B. Alex Iafallo hinlegt wäre das klasse. Am ehesten trauen wir das Collin Graf zu, er hat mit Quinnipiac nicht nur eine NCAA-Meisterschaft gewonnen, war auch Spieler des Jahres in der ECAC und zweimaliger Finalist für den Hobey Baker Award.“ Auch Hryckowian und Quillan (Teamkollege von Graf) könnten künftig in eine Rolle am hinteren Ende des Lineups finden, beide wurden als jeweils beste Defensivstürmer in der ECAC bzw. Hockey East ausgezeichnet.
Schon sehr bald steht der Entry Draft an, Buffalo wird an den Positionen 27 (Runde 1) und 123 (Runde 4) an der Reihe sein. „Im Gegensatz zu den letzten Jahren müssen wir uns gedulden und länger warten um zu sehen, welche Spieler für uns verfügbar sind. An der Herangehensweise ändert das nichts, wir müssen vermutlich aber eine längere Liste vorbereiten.“