Columbus Offseason
2024-01-10Die lange Offseason in Columbus neigt sich so langsam dem Ende zu, nach dem schnellen Playoff-Aus gegen den späteren Cupsieger aus New York war man lange zum Zuschauen verdammt. Ein überraschender Trade mit den Rangers beendete dann den Dornröschenschlaf. Die reinen Fakten, Columbus holt Jiri Kulich und Pick 55 gegen Evan Bouchard und Pick 85. Jetzt kann der geneigte Betrachter sich erstmal Fragen wie kann man den punktemäßig Nummer 3 Verteidiger der NHL, der dort mehr als einen Punkt pro Spiel macht, gegen ein Prospect mit einem NHL-Spiel abgeben? Ja, gute Frage. Die Antwort drauf: weil wir es können!
Ja, der Trade ist sehr riskant. Kulich ist im Moment sicher ein heißes Eisen, kaum haben wir ihn geholt kam direkt von einem anderen Team eine Anfrage die hätte uns einen Superstar in der Liga bringen können. Namen lassen wir mal dahingestellt, wir haben das Angebot auch abgelehnt, aber Fakt ist halt auch Kulich ist noch grün hinter den Ohren. Sprich, noch ist unklar ob und wie er sich in der NHL schlagen wird. Und es sind auch schon viele heiße Eisen in der NHL gescheitert. Man hofft und glaubt in Columbus das er da nicht dazugehört und ist überzeugt das der Trade aufgeht. Zudem, und das war auch ein Punkt für den Trade, hat man, und deswegen die Aussage, weil man es kann, einfach eine richtige Tiefe in der Verteidigung. Dieses Jahr werden gleich zwei der Talente die man hat, ihr Debüt in der DNHL feiern. Zum einen Jake Sanderson, zum anderen Brock Faber. Gerade die Entwicklung von Faber ist sensationell und öffnete erst diese Option. Im Farmbereich hat man mit Simon Edvinsson und Simon Nemec noch zwei weitere Super-Prospects, dazu die Routiniers Trouba, Pelech, Parayko und van Riemsdyk. Man ist also exzellent aufgestellt. Und dann hat man noch die Wild Card Oliver Kylington, bei ihm muss man sehen wohin nach seiner Erkrankung die Karriere geht. In dieser Saison wird er jedenfalls kein Faktor in der DNHL sein. Last but not least war ein großer Grund für den Trade auch die Finanzen. Bouchard hat aktuell noch einen Bridge Deal, wird aber bald in andere Sphären aufsteigen. Sanderson spielt dieses Jahr mit ELC, wird aber zukünftig 8 Millionen bekommen, zudem hat man das Pech das Josh Norris dieses Jahr in der Farm spielen muss, aber auch sein Gehalt kommt kommende Saison zurück. Alle zu behalten geht nicht und so entschied man sich dafür den eher reinen Offensivverteidiger Bouchard gehen zu lassen.
Das war also der große Trade der Offseason bisher, man ist aktuell noch auf der Suche nach einem Winger. Auch der Draft steht bald an, der wird aber dieses Jahr nur eine kleine Rolle spielen in Columbus. Aktuell hat man Pick 55, sowie einen Pick in Runde 4 und 5. Nicht viel, aber man wird natürlich trotzdem versuchen so gut es geht zu draften.
Auch der Kader steht quasi fest, relativ wenig Bewegung hat es bisher gegeben. Größtes Problem dieses Jahr, es wird, wie weiter oben schon erwähnt, Josh Norris wegfallen. Aufgrund seiner Verletzungsgeschichte im Vorjahr wird er heuer nur im Farmteam zum Einsatz kommen. Und das ist natürlich bitter, ein eingeplanter Top 6 Spieler der wegfällt. Der Rest im Angriff bleibt also ziemlich unverändert. In der Defense werden wie geschrieben Sanderson und Faber ihr Debüt geben. Im Tor wird Hill die Nummer 1 sein dieses Jahr. Und das ist der Kader Stand jetzt der Blue Jackets:
Center: Thomas, Lowry, Dube, Veleno
Left Wing: Barbashev, Mangiapane, Garland, Greer
Right Wing: Schmaltz, Teravainen, Beauvillier, Phillips
Defense: Trouba, Pelech, Parayko, Sanderson, van Riemsdyk, Faber
Goalie: Hill, Shepard
Wie gesagt, im Sturm ist durchaus möglich das noch was passiert. Ein Center mit guten Faceoff-Qualitäten und ein Winger, es wird durchaus noch was benötigt und man hält die Augen offen. Defense und Tor stehen. Wohin mit diesem Team die Reise geht ist einmal mehr schwer zu sagen. Zwei Jahre war man nun am Ende unter den besten 4 Teams im Osten, zweimal hat es dann aber auch nicht zu mehr gereicht. Gleichzeitig hat man deutlich besser (auf dem Papier) besetzte Teams hinter sich gelassen. Wenn diese Teams ihr Potenzial ausschöpfen und man selber mal in eine Krise kommen sollte, dann kann die Reise auch nach unten gehen. Man muss es einfach sehen und kann es im Moment kaum abschätzen.