Atlanta und der Starting Goalie
2010-12-18Atlanta. Aberglaube im Sport ist stark verbreitet und wird immer wieder gern heran gezogen, um Phänomene aller Art zumindest halbwegs erklärlich darzustellen.
Zieht man auch zu den Geschehnissen der bisherigen PreSeason mystische oder gar okkulte Weisheiten heran, muss wohl ein Fluch auf dem Starting Goalie der Thrashers liegen.
Die vergangenen Jahre haben sich die Herren LaBarbera und Conklin zu keiner Zeit behaupten können und wurden während der Saison in die Wüste geschickt. Mit der Verpflichtung von Goalie-Juwel Jonathan Quick aus Los Angeles sollte es mit diesem Spuk eigentlich vorbei sein. Der 25-jährige kommt mit einigen Vorschuss-Loorbeeren und schürt große Erwartungen im Bundesstaat Georgia.
Die PreSeason bisher ist für den neuen Starter jedoch ein komplettes Desaster! Drei Spiele, drei Niederlagen. Stets weit von der 90% Save-Quote entfernt - insgesamt in allen Punkten enttäuschend. Und das trotz guter Trainingsleistungen und hohem Wohlfühlfaktor.
Die Suche nach Erklärungen versandet im Nirgendwo, alle guten Vorsätze helfen nichts. Es muss wohl ein Fluch sein, der über Atlantas Starting Goalies liegt.
Einziger Vorteil könnte sein, dass Aberglaube nicht nur Fluch, sondern auch Segen sein kann. Im letzten Jahr machte Back-Up Al Montoya bei den Thrashers ein ums andere Mal eine sehr gute Figur und war beim Publikum nicht nur deutlich beliebter als seine Kollegen Conklin und später Fernandez. Montoya hatte auch deutlich bessere Werte als seine Starting-Kollegen.
Dies scheint sich nun bei Back-Up Chris Osgood zu wiederholen. Der 38-jährige ist so etwas wie der Nachfolger des nach Toronto abgewanderten "AlMo" und nebenbei derjenige, der gerade bei den Thrashers die Kastanien aus dem Feuer holt.
Drei Spiele, drei Siege und 93% Save-Quote stehen für Osgood auf der Habenseite. Eine Niederlage im Dress der Thrashers hat er bisher noch nie erlebt. Die ersten Unken hört man bereits rufen, Osgood werde es wohl doch noch einmal schaffen, eine Saison mit mehr als 50 Spielen zu absolvieren, während Quick bereits bei einigen Buchmachern als Kandidat für einen Fehleinkauf gehandelt wird.
In Atlanta werden diese Spekulationen lediglich als "Bullshit" kommentiert, doch steck in jeder Kritik auch ein Körnchen Wahrheit.
Jonathan Quick hat in jedem Fall das Potential, den Fluch der Thrashers-Goalies zu vertreiben. Und ein Chris Osgood in dieser Form signalisiert seinem Vordermann, dass dieser sich gerne die eine oder andere Verschnaufpause gönnen darf.
Alles in Allem also ein gutes Omen, um im Bereich der Mystik zu bleiben. Doch die Wahrheit liegt auf dem Eis. So auch in fünf Tagen wieder, wenn die Carolina Hurricanes in der Philips Arena zu Gast sein werden. Wer dann das Tor hütet, ist aktuell noch offen. Head Coach Peter Laviolette hüllte mit einem kurzen: "Kein Kommentar" einen Mantel des Schweigens über seine Gedanken, meinte zu einem späteren Zeitpunkt aber, es werde auf eine Bauch-Entscheidung hinaus laufen. Diese sollen ja häufig die Besten sein, wenn man denn abergläubig ist.