Da wäre mehr drin gewesen.....
2009-07-23.... aber das Leben ist nunmal kein Konjunktiv. Unterm Strich steht eine erfolgreiche Regular Season und ein bescheidener Playoffauftritt. Doch was bleibt in Columbus hängen. Wie immer im Leben leider das zuletzt erlebte. Und das war ein Auftritt gegen die Red Wings, der einzig das Wort bescheiden zulässt. Mit 1-4 ging es raus aus der Jagd um den Cup, alle 3 Heimpartien gingen sang-und klanglos verloren. Leistungsträger wie Mats Sundin und Derian Hatcher tauchten in dieser Serie völlig ab und auch Mikka Kiprusoff war leider auf verlorenem Posten. Woran lag es gegen Detroit. Zum einem am katastrophalen Penalty Killing, das mit 71% indiskutabel schlecht war. Das kostete Spiel 1 nahezu komplett und auch in den anderen Spielen fielen Tore zum schlechtest denkbaren Zeitpunkt in Unterzahl, zum anderen ließ man einfach zuviele Schüsse zu. Ohne jetzt noch weiter groß in den Statistiken rumzuwälzen muss man einfach auch dem Gegner ein Kompliment zollen. Die Red Wings sind ja nicht irgendein Kanonenfutter, sondern die Topfranchise des bisherigen Jahrtausends und waren vielleicht der undankbarste aller möglichen Gegner in Runde 1. Aber wie eingangs schon erwähnt das Leben ist kein Konjunktiv und es wurden eben die Wings in der ersten Runde und man war nicht gut genug! Punkt! Nochmals Gratulation nach Detroit.
Was bleibt noch hängen? Neben dem schnellen und enttäuschenden Aus bleibt sicherlich aber auch eine über weite Strecken hervorragende Regular Season hängen. Schon vor Saisonbeginn entschloß man sich in Columbus mit Mats Sundin dem besten verfügbaren Free Agent ein Offer zu machen und diese Taktik ging auf. Den Jackets fehlte jahrelang ein echter Nummer 1 Center und Sundin war genau dies. 30 Tore und 47 Vorlagen sind eine gute Ausbeute für den Schweden, der nach dieser Saison wieder Free Agent wird und den man in Columbus für kleineres Geld gerne nochmals ein Jahr spielen sehen würde. Zweite nennenswerte Verpflichtung vom UFA-Markt war Mattias Norström. In seiner letzten Saison sollte der Schwede der Abwehr den nötigen Halt geben. Auch das ging weitgehend auf. Norström war zwar nach vorne nicht sonderlich gefährlich, war aber ein guter Shot Blocker. Aufgabe erfüllt. Der Saisonstart war mit diesen Neuzugängen sehr vielversprechend und kurz nach Beginn der Premierensaison entschlossen sich der GM zum ersten Blockbuster. Franchise Player Rick Nash wurde gegen Ilya Kovalchuk nach Atlanta getradet. Kovalchuk ist einfach nochmal eine andere Klasse als Nash, jetzt hängt allerdings viel davon ab, ob Kovalchuk noch in dieser Offseason einen neuen Kontrakt unterschreiben wird und den Jackets langfristig erhalten bleiben wird. Das ist aber noch Zukunftsmusik, seine Saison in Columbus war gut, mit 35 Toren und 47 Vorlagen war der Russe der Topscorer des Teams. Einen weiteren Deal machte man mit den Flyers. Für Marc Methot holte man mit Derian Hatcher einen weiteren Routinier. Auch Hatcher schlug ein und war mit 14 Toren und 38 Vorlagen bester Defender der Jackets, dazu hatte er mit +34 einen echten Spitzenwert ligaweit. Einen dritten und letzten großen Deal machte man mit St.Louis. Von den Blues holte man mit Keith Tkachuk einen weiteren Center. Mit 18 Toren und 35 Vorlagen spielte Tkachuk eine solide Runde aber auch nicht mehr. Später in der Runde kam aus Edmonton noch Eric Cole.Auch dieser wußte zu gefallen, war aber in den Playoffs leider ebenfalls kein Faktor.
Nach all diesem wheelin´n dealing standen die Jackets natürlich früh unter Druck. Sämtlich Schlüsselspieler mit Ausnahme von Kovalchuk, Huselius und Umberger sind nach dieser Runde UFA´s und ohne es nach außen zuzugeben, strebte man nach all diesen Deals auf jeden Fall den Titel in der Central Divison an. Mit den Red Wings und den Blackhawks hatte man da aber ganz harte Konkurrenz. Die ersten 50-55 Saisonspiele lief das Ding aber quasi von selbst. Man legte eine Siegesserie nach der anderen hin und verlor von den ersten 50 Spielen nur 9 Spiele nach Regulärer Spielzeit. Nach 2/3 der Saison hatte man beinahe 16 Punkte Vorsprung in der Division. DIe Blackhawks und Red Wings kamen in der ersten Saisonhälfte nicht in Tritt und bei den Jackets lief es wie am Schnürchen. Doch nach zwei "Zu-Null-Siegen" gegen Dallas und die Blues riss der Faden. 9 Spiele am Stück gingen verloren und danach kam die Mannschaft nicht mehr richtig auf die Beine. Dank dem herausgespielten Vorsprung aus der ersten Saisonphase kam man aber nie richtig in Bedrängnis in der Conference. Aus dem Osten überholten im Kampf um die Presidents Trophy allerdings die Devils die Jackets. Nach dieser Pleitenserie spielte man danach solides .500-er Hockey, ein richtiger Lauf kam aber erst just in der Phase als die Devils ihren gigantischen Negativlauf haben. Dank diesem Lauf und 6 Siegen am Stück kam man auch in der Liga wieder an den Platz an der Sonne und als im sechstletzten Saisonspiel mit einem 6-4 in Nashville der Divisionstitel eingefahren wurde und man mit 8 Punkten Vorsprung auch auf Rang 1 in der Liga lag, war alles eitel Sonnenschein. Allerdings war in dieser Phase Mikka Kiprusoff bereits wegen der 4200-Minuten Regel gesperrt und die letzten 5 Partien mit Fredrik Norrena im Tor gingen dann verloren. Die Presidents Trophy holte man aber trotzdem noch. Der Schlussspurt der Blackhawks kam ebenso zu spät wie der Angriff der Wild. Mit zwei Punkten auf eben jene Teams konnte man nach dem Divisionstitel auch die Presidents Trophy in Empfang nehmen. Von den Playoffs seperat betrachtet kann man festhalten: Hoch gepokert mit vielen Verpflichtungen von Spielern die UFA werden und vieles richtig gemacht". Allerdings hinterlassen die Playoffs einen Beigeschmack, weil da wird der einzig wahre Titel vergeben und ein bißchen länger mitgemischt hätte man in Columbus gerne. Trotzallem bleibt als Fazit ein gutes erstes Jahr gespielt zu haben.
Nun steht dem Team aber gleich mal ein richtiger Umbruch ins Haus. Zahlreiche Spieler werden UFA´s. Cole, Tkachuk, Hatcher, Sundin und Peca werden auf den Markt kommen und bis auf Mats Sundin ist man eigentlich an keiner Weiterverpflichtung interessiert, momentan jedenfalls. Allerdings muss man auch sehen wie sich die Preise entwickeln werden. Nochmals eine Saison wie die abgelaufene wird man in einem Small Market wie Columbus aber nicht spielen. Ein Kader in dieser Form ist nur für eine Saison zu finanzieren. Zuerst einmal werden in der kommenden Saison Derrick Brassard, Jakub Voracek, Josh Bailey, Nikita Filatov und Kris Russell in den Kader rutschen und unsere Payroll deutlich entlasten. Die entstehenden Lücken in Reihe 3 und 4 werden mit Role Playern vom UFA Markt geschlossen werden. Ein Superstar soll aber auch kommen. Wer das sein wird will der GM aber noch nicht verraten, nur soviel es ist ein Stürmer. Auch für die Abwehr wird noch eine Ergänzung kommen und ein Back-up für Mikka Kiprusoff. 4 Spieler also, die aber auch in den Rahmen passen müssen. Allerdings werden wir einen UFA-Markt haben wie noch nie. Soviele Spieler, das für jeden was dabei sein sollte.
Zusätzlich zum UFA Markt wird das nächste Ereignis der Draft sein. Die Jackets halten ihren eigenen 1st sowie einen 4th und zwei 5th rounder. Großes rumgetrade wird es nicht geben. Für den 1st rounder hat man 2-3 Kandidaten und einer davon wird sicher auch noch da sein, wenn man an 26 ziehen wird.
Soweit die News aus Columbus.