Saisonende für die Blue Jackets

Es war keine gute Saison für die Mannen aus Ohio. Im Vorjahr noch im Conference Finale in Spiel 7 gescheitert, verpasste man heuer die Playoffs um 7 Punkte doch recht deutlich. Das ganze Jahr wollte nicht so recht in Schwung kommen, von Beginn an fehlte es an der Konstanz. Ein Einbruch zwischen dem 65 und 75 Saisonspiel, als man 10 Spiele am Stück nicht gewinnen konnte, war das Ende der Saison. Da trösten nun auch 3 Siege am Stück zum Abschluss der Saison nicht. Unterm Strich stehen die Zahlen 37-34-11, das ergibt 85 Punkte und das ist zu wenig. Zu wenig für die Playoffs, zu wenig um mit einem doch recht teueren Kader selbige zu erreichen. Mit 208 geschossenen Toren rangiert man in der zweiten Hälfte der Liga, ebenso wie mit 228 Gegentoren. Angriff und Abwehr waren also, sagen wir es mal freundlich, höchstens unterer Durchschnitt und anders als im Vorjahr konnte Mikka Kiprusoff im Tor das dieses Mal nicht herrausreißen. Auch seine 2,4 Gegentore und 91,2% Fangquote sind nicht mehr als Durchschnitt. Zudem nagt der Zahn der Zeit am Kipper. Er wird nicht jünger und hat bereits durchsickern lassen, das die kommende Saison seine letzte in der DNHL sein wird.

In der Defense geht den Jackets halt ein klassischer Blueliner ab. Das Powerplay war zwar alles in allem nicht mal so schlecht und rangierte ligaweit im oberen Drittel, doch von der blauen Linie fehlt ein echter Killer. Zach Bogosian ist das (noch) nicht. Auch in seinem zweiten Jahr in Ohio kam kein großer Durchbruch. Und Marc Staal merkte man allzu deutlich an, das er von seiner Gehirnerschütterung noch beinträchtig war. Er war ein Schatten seiner ersten beiden Jahre in Columbus. Es lag einmal mehr an Fedor Tyutin punktbester Defender der Jackets zu ein. Mit 4 Toren und 34 Vorlagen gelang ihm dies. Damit wäre er in vielen anderen Teams vielleicht ein Nummer 2/3/4 Defender. Bei den Jackets ist das die Nummer 1. Das zeigt, wo u.a. der Schuh drückte. Brooks Orpik widerrum, eigentlich der Shut-Down-Defender der Jackets machte 8 Tore - gut. Allerdings hatte er eine +/- Bilanz von -12, das ist suboptimal. Francis Bouillon war der "Steady-Eddy" der Jackets-Defensive, wie eigentlich in jedem Jahr, Roman Josi ist für die Zukunft die Hoffnung. In 75 Spielen brachte er es auf 2 Tore, 7 Vorlagen und ein +6 Bilanz. Vom jungen Schweizer erwartet man sich in Zukunft so einiges.

In der Offensive war das große Thema der Trade von Scott Hartnell kurz vor der Deadline. Spötter sagen, als man ihn getradet hat, warf man in Columbus das imaginäre Handtuch. Dabei vergisst man aber, das es auch mit ihm zuvor nicht konstant rund lief. Und hätte man ihn behalten, stünde man nun gänzlich ohne etwas da. So hat man immerhin mit Tyler Kennedy einen verläßlichen Bottom6-Spieler bekommen, der diese Rolle in seinen 21 Spielen für die Jackets auch genauso interpretierte. So waren es alles in allem die üblichen Verdächtigen auf denen im Angriff alles lastetet. Mikko Koivu war mit 82 Punkten der Topscorer, mit seinen 62 Vorlagen war er einmal mehr einer der besten Passer der Liga. Ryan O´Reilly mit 25 Toren und 31 Vorlagen mausert sich immer mehr zu dem Allrounder den man sich vor ein paar Jahren im Draft von ihm versprach. Milan Michalek´s 28 Tore waren der Bestwert im Team, trotzdem war man alles in allem von ihm etwas enttäuscht. Zumindest einen lockeren Sprung über die 30 Tore-Marke hat man vom Tschechen schon erwartet. Die beiden anderen Tschechen Hudler und Voracek waren solide Ergänzungsstürmer, beide schafften die 20 Tore-Marke. Enttäuschend waren die Spielzeiten von Kyle Okposo und Tyler Bozak. 38 bzw. 31 Scorerpunkte, keiner mit mehr als 20 Toren. Hier hätte für die Playoffs von beiden auch mehr kommen müssen.

Nun ist es aber so, die Playoffs sind verpasst. Nach Saison 2 nun aber auch erst zum zweiten Mal. Man kann das verschmerzen. Finanziell gehört man auch ohne die diesjährigen Playoff-Einnahmen zur Creme de la Creme der Liga, mit Mike Komisarek und Scott Hartnell sind 2 Schwerverdiener von der Payroll. Das war aber auch nötig, mit Roman Josi, Josh Bailey, Zach Bogosian und Ryan O´Reilly hat man 4 RFA´s zum verlängern und diese werden bestimmt ein paar Dollar verdienen wollen. So wird man auch in der kommenden Runde keinen spottblilligen Kader haben. Man wird den KAder allerdings versuchen noch einmal ein Jahr zusammen zu halten. Vor 2015 bringt ein Rebuild, alleine schon aufgrund der Tatsache das man keinen 1st round Pick hat, nichts. Auf der anderen Seite ist die Mannschaft auch nicht überaltert. Viele Spieler kommen nun in ihre besten Jahre, da gibt es gar keinen Anlaß dafür nach einer verpassten Playoff-Teilnahme alles niederzureißen. Mit Casey Cizikas, Cam Atkinson, Matt Calvert, Brian Flynn oder einem Fran Corrado oder Oliver LAuridsen stehen junge Talente schon vor der Tür. Einzig auf der Goalie-Position könnte es aber der Saison 14-15 kritisch werden. Der Kipper wird noch ein Jahr spielen, Kevin Poulin sollte so langsam mal den nächsten Schritt machen, sonst muss man sich in der kommenden Saison, spätestens in der kommenden Offseason etwas einfallen lassen.

Für den Moment konzentriert man sich im Jackets-Management nun auf die Springfield Falcons. Diese konnten mit 113 Punkten ihre Division gewinnen und gehen als einer der Favoriten in der Western Conference in die Farm Playoffs. Zu diesem Zweck beorderte man mit Benoit Pouliot, Chris Stewart und Eric Belanger noch etwas Hilfe nach Springfield. Die Falcons treffen in der ersten Runde auf die Houston Aeros und gehen sicher als klarer Favorit in diese Serie. Mal sehen, vielleicht entschädigt ja das Farmteam ein klein wenig für die doch enttäuschende Runde des großen Teams.