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Blue Jackets Saisonrückblick

2010-07-19

Columbus - Davon das man es vorher nicht gesagt hatte, kann natürlich keine Rede sein. Mehr als einmal hat der GM vor der Saison darauf hin gewiesen das den Blue Jackets ein schweres Jahr ins Haus steht - und es kam genau so. Man versuchte auf die Defensive zu setzen. Mit Zdeno Chara kam aus Boston ein absoluter Star, Mike Komisarek wurde vom Free Agent Markt geholt, freilich genutzt hat diese Umstellung des Systems recht wenig. Mit 299 Gegentoren war man die sechstschwächste Defensive der Liga und hier ist sicher ein Hauptgrund dafür zu suchen das es nicht geklappt. 299 Gegentore sind einfach viel zu viel, 67 mehr als im Vorjahr. Da hilft es auch nicht das man mit 263 Toren beinahe soviel geschossen hat wie im Vorjahr. Doch allein der Abwehr die Schuld zu geben wäre zu einfach. Der im Vorjahr noch für die Vezina Trophy nominierte Mikka Kiprusoff hatte auch nicht sein bestes Jahr, Back-up Brent Johnson war auch kein Stabilitätsfaktor.

Es zog sich aber auch noch durch andere Mannschaftsteile als durch die Abwehr. Ilya Kovalchuk wurde erst nach der Verpflichtung von Mikko Koivu so richtig torgefährlich. Der GM sagte vor der Saison, für die Playoffs brauche man mindestens 40 Tore von Kovalchuk, es wurden 31 und dazu noch 34 Vorlagen. Das ist nicht schlecht, aber damit ist der Star des Teams noch nicht mal die Nummer 2 bei den Scorern. Nummer 1 ist der Finne Mikko Koivu. Der kam in den Spielen für die Wild, die Rangers und für die Jackets auf 28 Tore und 48 Vorlagen. Für die Jackets kam er in 19 Spielen auf 7 Tore und 13 Vorlagen und zeigte das es absolut richtig war ihn zu holen. Ilya Kovalchuk profitierte von ihm und auch Koivu selber fügte sich toll ein.

Eine positive Geschichte war sicher Derrick Brassard. Der Rookie war Nummer 2 in der Liga hinter Steven Stamkos, schaffte mit 20 Toren und 47 Vorlagen sogar teamintern einen Punkt mehr wie Kovalchuk und sollte sicher im All-Rookie Team der Liga sein, die Calder Trophy kann eigentlich nur Stamkos gewinnen. A propos Rookie. Mit Jakub Voracek und Fabian Brunnström hatte man im Sturm noch zwei weitere Rookies im Kader. Beide waren solide bis gut, auch wenn man speziell von Jakub Voracek mehr als 9 Tore eingeplant hatte. 35 Vorlagen machte der Tscheche noch dazu, das macht 44 Punkte, allerdings hat er mit -15 auch den schwächsten +/- Wert im Team. Gut spielte auch der für Kristian Huselius gekommene Brunnström. Mit 21 Toren und 22 Vorlagen war er ein zuverlässiger Secondary Scorer, doch gerüchteweise scheint seine Zeit in Columbus abgelaufen.

Einziger echter Neuzugang im Sturm war vor der Saison Matt Stajan, er kam im Tausch fuer Rostislav Klesla aus Toronto. Punktemäßig überzeugte auch er. Mit 25 Toren und 36 Vorlagen war er Nummer 4 Scorer hinter Koivu, Brassard und Kovalchuk, doch seine -14 zeigen das die Defensive in der Reihe Chimera, Stajan und Voracek nicht gerade groß geschrieben wurde. Chimera konnte mit 21 Toren und 19 Vorlagen ähnlich gut spielen wie im Vorjahr, doch auch er steht bei -10. Das macht dann kombinierte -39 für diese Reihe und zeigt auch wo es eben noch geklemmt hat.

In den Reihen 3 und 4 waren die Jackets deutlich dünner besetzt als im Vorjahr. Ben Guite, Andrew Murray oder Alexandre Picard sind eben in der DNHL nur gute Role Player, aber keine Leute für eine dritte Reihe wenn man in die Playoffs will. Da kam es den Jackets wie gerufen, das Jon Sim kurz vor Toresschluß auf der Waiver Liste stand und die Jackets haben ihn dankbar gezogen. Mit 21 Toren und 23 Vorlagen für die Islanders/Jackets war Sim nur unwesentlich schwächer als Scott Hartnell. Dieser kam auf exakt 46 Punkte, wie schon im Vorjahr, und zeigte einmal mehr  deutlich das man in Ohio besser fahren würde ihn als das einzusetzen was er ist. Ein 2nd/3rd liner Agitiator mit dem Zeug 20-25 Tore beizusteuern. Man ist fieberhaft in Columbus auf der Suche nach einem RW für Kovalchuk/Koivu, so das man Hartnell in Reihe 2 stecken kann.

Nach dem Abgang von Chara war in der Defense Fedor Tyutin der Mann der das Spiel aufziehen sollte. Mit 10 Toren und 44 Vorlagen gelang das dem Russen auch ganz ordentlich, sieht man aber mal sich in der Liga um und sieht dann was für Scorerwerte andere Defender haben, dann ist das schlicht zu wenig für einen Nummer 1 Defender. Mit 9 Toren und 32 Vorlagen war Jan Hejda zweitbester Scorer von der blauen Linie, Komisarek war mit 244 Hits, 102 geblockten Schüssen und 196 Starfminuten die pysische Präsenz die man sich erhoffte, Staffan Kronwall schaffte es dagegen in 81 Spielen ohne Tor zu bleiben und der junge Kris Russell zeigte in seinen 17 Spielen, in denen er 2 Tore und 8 Vorlagen machte, das er ein Powerplay an der blauen Linie aufziehen kann.

Nun, das war es also in Columbus, der GM macht sich nun auf den Weg nach Syracuse um die Playoffs in der Farm zu verfolgen, wo die Syracuse Crunch die Division gewonnen haben und in der ersten Runde auf das Farmteam aus Chicago treffen werden. Die Rockford Ice Hogs sind sicher der Favorit, in Chicago ist einfach soviel gutes Spielermaterial da, das die Hogs genug gute Spieler von oben bekommen. Aber auch die Jackets schicken mit den spielberechtgten Jakub Voracek, Fabian Brunnström, Kris Russell und Brent Johnson 4 Spieler aus der DNHL nach Syracuse.

Fuer die neue Saison sind die Planungen weitesgehend abgeschlossen. Mit Mark Eaton und Karlis Skrastins hat man sich die Rechte an zwei Verteidigern gesichert, die UFA werden und man wird in Ohio versuchen beide unter Vertrag zu nehmen. Angesichts von fast 16 Millionen Cap Space in der neuen Saison duerfte das kein allzu grosses Problem werden. Einziger RFA der deutlich mehr Geld verdienen wird, ist Derrick Brassard, so das man fuer die beiden Defender einen gewissen Spielraum hat.

Im Sturm sucht man nach einem RW fuer die erste Reihe, Josh Bailey und Ryan O Reilly werden in der kommenden Saison in den Sturm ruecken, so das aktuell 11 der 12 Roster Spots schon besetzt sind. Angesichts des Cap Spaces den man hat und der Tatsache das man 2 Picks in Runde 1 des diesjaehrigen Drafts hat, sollte es mit dem Teufel zu gehen wenn, man mit einem Team in Cap Problemen nicht einig werden sollte. Erste Vorverhandlungen hat man jedenfalls am laufen.