Die Offseason geht zu Ende
2017-11-13Columbus bereitet sich auf die neue Saison vor
Auch in Columbus erwacht man so langsam wieder aus dem Offseason-Schlaf. Seit dem bitteren Aus in der ersten Playoffrunde gegen den späteren Stanley-Cup Gewinner Pittsburgh ist einige Zeit ins Land gegangen und die Vorfreude auf die neue Saison steigt auch in Ohio langsam wieder an. Und, das ist das erfreuliche, der Kader für die Saison 17/18 ist im Prinzip schon fertig!
Man wusste ja bereits das man gleich einige Rookies in den Kader wird gespült bekommen, so das eigentlich erst gar keine Lücken entstehen werden und so ist mit den zwei Trades die man am Wochenende machte, die Offseasonplanung was den aktiven Roster angeht (fast) schon wieder vorbei.
Deal 1 machte man mit den Colorado Avalanche. In der Abwehr und im Tor ist man mit etwas zu vielen Spielern unterwegs gewesen, so das man in der Liga kundgetan hat, einige Depth -Spieler
als Pakat abzugeben. Hier hat man sich dann mit Colorado geeinigt Ondrej Pavelec, Taylor Fedun und Cody Goloubef nach Denver zu transferieren. Im Gegenzug bekommt man einen 5th Rounder 2018 für alle drei. Damit hat man nun noch 20 Defender im Kader, statt wie zuvor 22, was ligaweit gesehen die absolut meisten waren.
Deal 2 ist dann schon deutlich spektakulärer und ging gestern mit den Minnesota Wild über die Bühne. Das einzige Loch im Kader war die Position eines Top6-Wingers und man vernahm aus Minnesota das Vorhaben eines Rebuilds und fragt so nach James Neal an. Man wurde sich relativ zügig einig mit den Wild, es wechselt im Gegenzug der 1st im kommenden Draft (17th overall) und Nick Bjugstad nach Minnesota. Mit Neal wechselt ein etablierter Scorer zu den Blue Jackets, der im immer noch recht jungen Angriff der Jackets eine Führungsrolle auf dem Eis und in der Kabine übernehmen soll. Den diesjährigen 1st zu verlieren ist ausnahmsweise ein Luxus, den man sich in Columbus angesichts eines vollen Pools an Prospects in diesem Jahr erlauben kann, von Nick Bjugstad und dessen Entwicklung ist man enttäuscht und angesichts seines recht teuren Gehalts war er die logische Dreingabe in diesen Trade.
Man muss es sicherlich so drastisch formulieren, der Trade im Vorjahr mit den Lightning war ein Fehler, man hätte den 7th overall behalten sollen. Einer der wenigen schlechten Trades in den vergangenen Jahren. Nun ja, Mund abwischen und weiter geht's. Schlechte Trades passieren nun mal auch ab und an.
Man hält nun für den Draft 2017 immer noch 6 Picks und wird den Pool damit wieder neu auffüllen. Hätte man den 17th overall behalten, hätte man auf Kailer Yamamoto gehofft, Ryan Poehling und Klim Kostin waren die anderen Spieler auf der Liste. Das ist nun aber hinfällig, Yamamoto hätte man aller Voraussicht nach an 17 eh nicht mehr bekommen. Nun geht man zuerst an Position 45 ans Podium, die anderen Picks sind an den Positionen 77, 105, 124, 138 und 148.
Nach dem Draft ist es dann auch nicht mehr lange hin bis zum Saisonstart. Wie weiter oben schon geschrieben der Kader der Jackets für die Saison 17/18 ist zu 95% bereits fertig. Aus dem UFA-Markt wird man sich heuer heraushalten können, man hat schlicht nicht die Notwendigkeit was zu tun. Einzige Ausnahme und die 5% die noch offen sind. Man hätte gerne noch einen erfahrenen Back-up für Freddy Andersen. Allerdings wird man hier nichts übers Knie brechen. Sollte sich nichts ergeben, wird Alex Nedejkovic die Rolle der Nummer 2 einnehmen. Somit gehen die Jackets mit folgendem Roster in die Saison.
Tor: Fredrik Andersen, Alex Nedejkovic (oder Neuzugang)
Andersen wird die klare Nummer 1 sein und wird sicherlich 3/4 der Spiele absolvieren. So man keinen routinierten Backup findet, könnten es auch 80%-90% sein.
Abwehr: Jacob Trouba, Colton Parayko, Brian Dumoulin, Ian Cole, Brooks Orpik und Paul Martin
Die Plätze in der Defense sind vergeben. Die jungen Trouba und Parayko bekommen mit Cole und Orpik je einen Routinier zur Seite. Martin und Dumoulin bilden das dritte Paar. Mit Pelech und Mayfield hat man in der Farm die Verteidiger 7 und 8, die im naechsten Jahr in den Kader druecken, im Prospectbereich hat man mit Victor Mete, Adam Fox und Dennis Cholowski drei weitere Talente, von denen vor allem Victor Mete im kommenden Jahr eine Rolle spielen könnte.
Center: John Tavares, Brayden Point, Casey Cizikas, Nick Schmaltz
2+2 heißt die Formel bei den Centern. 2 Routiniers in John Tavares und Casey Cizikas und 2 Rookies mit Brayden Point und Nick Schmaltz, dahinter hat man mit Dzingel, Beauvillier, Lindberg und Hudon weitere Spieler parat stehen. Dzingel und Beauvillier werden daher auf die Flügel ausweichen.
Left Wing: Josh Bailey, Anders Lee, Ryan Dzingel, Matt Calvert
Nach 39 Toren in 3 Jahren erwartet man heuer von Anders Lee den Durchbruch. Josh Bailey ist sowas wie Mr. Zuverlässig in Columbus mit 581 Spielen mittlerweile für die Franchise, auf 409 Spiele bringt es auch schon Matt Calvert. Mit Ryan Dzingel läuft ein weiterer Rookie auf.
Right Wing: Cam Atkinson, James Neal, Teuvo Teravainen, Anthony Beauvillier
Atkinson mit 32 Toren und Teravainen mit 31 Toren waren im Vorjahr mit die Garanten für die tolle Saison der Jackets. Von Atkinson wird auch nicht weniger erwartet als die Bestätigung seiner Vorsaison. Etwas anders wird es sich bei Teravainen verhalten, er wird seinen Platz in den Top6 für Neal hergeben müssen, nochmals 67 Scorerpunkte von dem noch jungen Finnen zu erwarten wäre vermessen. Mit Anthony Beauvillier hat man auf rechts Rookie Nummer 4 im Angriff.
Insgesamt wuerde man in Columbus die tolle Vorsaison gerne bestaetigen. Sprich abermals in die Playoffs einziehen, doch die Konkurrenz ist gross und ein Selbstlaeufer wird das nicht. Trozdem hat man ein gutes Gefuehl, der Rebuild zeigt die ersten Fruechte, im Angriff werden mit Point, Schmaltz, Dzingel und Beauvillier gleich 4 Rookies auflaufen. Man freut sich auf die neue Saison, auf das es bald losgeht.