Konkurrenz schläft nicht
2024-03-08Boston, Mass. – Fast schon traditionell sandig verläuft mal wieder der Start in die neue Saison für die Boston Bruins. Mit viel frische und Elan ging das Franchise in seine 17. Saison unter General Manager Björn Wanke, doch es setzte gleich eine 3:5 Niederlage. Natürlich, der Klassenprimus Chicago Blackhawks ist alles andere als ein dankbarer Gegner zum Start, aber die Mannschaft zählt sich selbst zu den besten fünf der Liga. Da darf dann auch gut und gerne gezeigt werden, was im Team steckt, vor allem in Hinsicht darauf, dass die seit jeher bereits immer starke Atlantic Division dieses Jahr noch ausgeglichener ist. Die Konkurrenz schläft besonders hier nicht und die Lücken scheinen sich zu den letzten Jahren geschlossen zu haben. Aktuell zeigen Detroit und Buffalo, dass sie eben zu Unrecht teilweise so abgeschlagen in der Division zurückblieben. Einzig die Panthers bleiben weiter hinten kleben. Irgendjemand muss aber schließlich Letzter werden. Den ersten Saisonsieg holten die Bruins erst im dritten Spiel und dort in der Verlängerung. Besonders süß schmeckte der Sieg, weil er gegen die San Jose Sharks, dem Team von General Manager Sven Wanke und somit Bruder des Bruins Managers, erlangt werden konnte.
Was die Bruins in den letzten Jahren immer so stark gemacht hat, scheint dieses Jahr abhandengekommen zu sein. Die Defensive war stets das Prunkstück und man kassierte mit am wenigsten Gegentore ligaweit. Mit Ryan Miller hatte man eine lange Zeit einen der Besten seines Fachs, die letzten Jahre waren mit den Routiniers Tuukka Rask, Freddy Andersen und Pavel Francouz sehr erfahrene Torhüter am Werk. Das hat sich diese Saison geändert. Freddy Andersen und Pavel Francouz wurden getradet. Teilweise aus sportlichen, teilweise aus finanziellen Gründen. Diese Saison hat man den jungen Torhütern Stuart Skinner und Joe Woll das Vertrauen ausgesprochen. Fachlich beide sehr verlässlich, kann die Erfahrung am Ende den entscheidenden Faktor spielen. Man ist diesen Schritt aber bewusst gegangen, da man beiden langfristig einen Starting Goalie Posten zutraut.
Der Kern der Defensive blieb bestehen. Rasmus Sandin rückte auf und beweist auch, dass sich seine Berufung ins Team gelohnt hat. In Form und warum man ich auch geholt hatte, ist Joe Pavelski. Zeigte seine Formkurve in der letzten Saison nach dem Wechsel etwas nach unten, scheint der neue Assistant-Captain (er übernahm vom abgewanderten Chris Tanev) endlich richtig in Neuengland angekommen zu sein. Mit 6 Toren und 5 Assists in 7 Spielen zeigt er einmal mehr, welch wichtige Säule er im Sturm ist. Einen dauerhaften Platz bei den Big Boys scheinen auch Trent Frederic und Filip Chytil gefunden zu haben. Gerade letzterer wurde letzte Saison wieder zurückgeholt mit der Aussicht ihm dauerhaft eine stärkere Rolle zu geben. Der junge Tscheche wurde 2017 an 20. Stelle von den Bruins im Draft gezogen, sein erstes Spiel für die Franchise bestritt er aber erst diese Saison, nachdem er die komplette vergangene bei den P-Bruins verbracht hatte.
Das Team scheint sich nach dem holprigen Start nun aber gefangen zu haben. Vier von sieben Spielen wurden gewonnen, Joe Woll konnte dabei auch seinen ersten Karrieresieg auf der großen Bühne mit einer Fangquote von .919 % einheimsen. Gegner waren die Anaheim Ducks, interimsweise von General Manager Björn Wanke verwaltet, die mit 5:3 besiegt wurden.