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Sabres Season Review

2025-11-09

Die 2025er Ausgabe der DNHL-Saison ist Geschichte, während die Oilers gegen die Hurricanes den Stanley Cup gewannen, ist in Buffalo Offseason - und zwar schon seit Ende der regulären Spielzeit. Die Sabres verpassten die Playoffs knapp – man holte 90 Punkte, deren vier mehr wären wohl notwendig gewesen, um die Endrunde zu erreichen. Buffalo ging mit der Erwartungshaltung in die Spielzeit, dass man wieder in die Playoffs möchte und der Kader auch entsprechend dafür besetzt ist. Offensichtliche Löcher erkannte man nicht, vorne ein guter Mix aus Scorern und Arbeitern, Erfahrung und Jugend sowie eine im Grunde auch ausreichend tief besetzte Defensivabteilung und klar definierte Rollen (auch im Tor). Als eines der Ziele war ausgegeben, dass man defensiv stabiler stehen und weniger Gegentore kassieren möchte. Dies hat gut funktioniert, mit 253 zugelassenen Toren lag man auf geteiltem 6. Rang in der Liga. Der Offensivoutput litt allerdings, wenngleich dieser mit 263 Toren nicht auf dem historisch schwachen Niveau der vorvergangenen Saison lag. Im Jahr zuvor waren es allerdings noch 27 eigene Treffer mehr, mit diesen wäre man locker in die Endrunde spaziert. Allein schon deshalb, weil von den 39 Saisonniederlagen ganze 30 knapp, also mit einem oder zwei Toren Differenz, verloren gingen. Da nur vier der 30 Spiele erst nach Overtime oder Shootout an den Gegner gingen, war man zwar häufig dran, konnte Spiele eng halten - war aber eben am Ende nicht gut genug. Ursächlich hierfür war mit Sicherheit das Überzahlspiel – bei einer Quote von 17% waren ligaweit nur vier Teams hier noch schwächer. Insgesamt erzielte Buffalo magere 41 Treffer im Powerplay, nur im jedem zweiten Saisonspiel ein Überzahlspiel zu verwerten reicht nicht aus, sodass man hier Verbesserungspotenzial hat. Das Penalty Killing lag im soliden Liga-Mittelfeld – und im Vergleich zum Powerplay gelang der Unterzahlabteilung ganze 8 Shorthander.

 

Im Saisonverlauf waren die Senators in der traditionell starken Division schnell enteilt, im Laufe des ersten Saisonviertels reihte man sich dann komfortabel unter den Verfolgern ein und wähnte sich auf dem erhofften Playoffkurs. Im zweiten Viertel ließ die Offensivproduktion spürbar nach und ergo rutschte man in den Standings langsam, aber sicher nach unten. Die Reaktion zur Saisonhalbzeit folgte prompt und hatte es durchaus in sich: Aus Winnipeg holte man Mark Scheifele nach Buffalo. Aber auch mit ihm konnte man in der zweiten Saisonhälfte keinen Boden mehr gutmachen. Man verlor zwar über längere Zeit die Positionen über dem Strich nicht vollends aus den Augen, konnte aber eben zu keiner Zeit mehr auf dem gelungenen Saisonstart aufbauen. Um das Jahr mit teurem Kader und ohne Endrundeneinnahmen nicht in einem finanziellen Desaster enden zu lassen durften zur Deadline einige erfahrene Spieler mit laufenden Verträgen den Verein verlassen, alle wurden zu Playoff-Teams transferiert. Zuvor verpflichtete man mit Dylan Samberg aus Vancouver, dieser Trade erfolgte allerdings komplett unabhängig vom Saisonverlauf. Am Ende steht eine nicht einfach zu bewertende Spielzeit. Der GM: „Sagen wir es mal so: Selbst wenn wir die Playoffs geschafft hätten und wie bei unseren letzten Teilnahmen in der ersten Runde schnell die Segel hätten streichen müssen, dann würde mein Fazit nicht anders ausfallen. In der Kasse sähe es vielleicht etwas besser aus, am Ende existieren aber die beiden Extreme: Entweder Contender sein oder eben nicht, dazwischen ist es schwierig. Dauerhaft im Niemandsland der Tabelle zu landen und die Playoffs knapp zu verpassen oder in der ersten Runde Kanonenfutter zu sein ist weder Fisch noch Fleisch. Wir möchten viel lieber mal wieder einen langen Playoff-Run hinlegen. Das hat diese Saison offensichtlich nicht geklappt, kann aber nur ein kleiner Rückschlag auf dem Auswärtstrend sein. Ich sehe unsere Franchise an sich sehr gut aufgestellt, nach der Saison vielleicht sogar noch besser als davor – trotz der Picks, die wir dieses Jahr ohne unmittelbaren Return on Investment abgegeben haben. Daher machen wir schnell einen Haken an die Saison und richten den Blick Richtung 2026.“

 

Ein Grund für den positiven Ausblick ist, dass man in Sachen Vertragsverlängerungen Nägel mit Köpfen machen konnten. So gelang es, einige Schlüsselspieler mit UFA-Status vom Verbleib zu überzeugen, allen voran Igor Shesterkin und Jaccob Slavin. Bei Shesterkin wäre ein Abgang nach dem astronomischen Handgeld bei dessen Verpflichtung zu einem absoluten Fiasko geworden. Umso mehr freut man sich, dass der Franchise-Goalie für 8 Jahre und durchaus faire 8,63 Mio. Jahressalär an den Verein gebunden werden konnte. Beim 31-jährigen Verteidiger und inzwischen als Sabres-Urgestein zu bezeichnenden Slavin war es ebenfalls die maximal mögliche Anzahl an Jahren sowie ein Gehalt von 4,8 Mio. Hier wird sich zeigen, ob tatsächlich alle 8 Vertragsjahre gespielt werden – zumindest für die erste Hälfte der Laufzeit sollte das aber ein absoluter Steal sein. Ähnlich verhält es sich bei Matt Duchene (3 Jahre à 3,29 Mio.), der Stürmer wird ab der kommenden Saison nur noch halb so viel als jetzt verdienen und ein fantastisches Preis-Leistungsverhältnis haben. Weiterhin verlängert wurde mit Defensivstürmer Jake Evans (4 Jahre, 2,42 Mio.) sowie den RFAs Gabriel Vilardi (6 Jahre, 7,5 Mio.), Dylan Samberg (3 Jahre, 5,75 Mio.), Morgan Barron (2 Jahre, 1,85 Mio.) und Wyatt Kaiser (2 Jahre, 1,7 Mio.). In Summe hat man es somit geschafft, den Kader auf vielen Positionen mittel- und auch längerfristig zu besetzen, ohne dass die bestehende Gehaltsstruktur gesprengt werden musste. Kein einziger Spieler verfügt über ein Gehalt nördlich von 9 Mio., Topverdiener Mark Scheifele rangiert knapp unter dieser Schwelle. „Das erlaubt uns, dass wir bis auf Weiteres flexibel agieren können und nicht rein aus cap-bedingten Gründen Spieler abgeben müssen. In der Zukunft wird auch durch den Anstieg der Gehaltsobergrenze Spielertalent die knappste Ressource sein, nicht Capspace. Wir sind hierfür sehr gut aufgestellt und werden auch weitere Eckpfeiler, die überwiegend RFA-Status haben problemlos halten können.“

 

Zuguterletzt gilt es noch, die Zu- und Abgänge unter der Saison zu beleuchten. Für den Trade für Mark Scheifele gab es neben der erhofften Starthilfe für die Offensive einen weiteren Grund: Man konnte sich durch die Verpflichtung eines Nr. 1 Centers, der voll im Saft steht, nämlich auch etwas mehr Zeit verschaffen, bis Leo Carlsson für diese Rolle bereit sein sind. Die Ansätze sehen gut aus, allerdings muss neben Carlsson auch Quinton Byfield sein Profil noch vervollständigen, um permanent als Mittelstürmer auflaufen zu können, z.B. bei den Faceoffs oder auch im Unterzahl- und Defensivspiel. „Es war nicht einfach den Trade zu machen. JT Compher war über Jahre ein wertvoller und variabel einsetzbarer Spieler, für ihn haben wir aber künftig nur schwer eine Rolle gesehen.“ Ebenfalls dem Überangebot zum Opfer fiel Mavrik Bourque und speziell den 1st Rounder abzugeben tat weh, war aber notwendig. „Auf eine Weise kann man sagen, dass wir Opfer des eigenen Erfolgs geworden sind. Compher und Bourque waren eigene Draftpicks, wir können seit Jahren im Angriff zwischen unzähligen Spielern auswählen und aus den Vollen schöpfen. Wir konnten den Jets daher ein Paket zusammenstellen, das dem gewünschten Gegenwert entsprach. Auch das eine Jahr ohne Pick in Runde eins werden wir abfangen können, unser Prospect Pool gibt das her.“ Sehr erfreut ist man auch über die Verpflichtung von Dylan Samberg – einem Spieler, der aktuell noch etwas unter dem Radar fliegt, aber schon bald ligaweit zu einem Shutdown-Verteidiger der ersten Kategorie gehören könnte. „Historisch haben wir in der zweiten Draftrunde zwar keine sonderlich gute Erfolgsquote und kurz vorher schon den 1st wegtransferiert - direkt noch den 2nd abzugeben war angesichts des Gegenwerts total okay für uns. Wir hatten mit der Verpflichtung von Samberg auch eine Absicherung in der Hinterhand, da die Verlängerung mit Jaccob Slavin zu diesem Zeitpunkt noch nicht in trockenen Tüchern war.“ Auf der Abgangsseite stehen Adam Henrique (Tampa), Jeremy Lauzon (Colorado), Marcus Foligno (Pittsburgh) und Mathieu Joseph (Columbus). Zurück bekam man für Henrique aus Tampa einen 4th Rounder sowie in Morgan Barron einen vielseitigen Spieler für die vierte Reihe, quasi Ersatz für Henrique. Für alle weiteren Spieler war der Return jeweils ein Pick in Runde 3 für den Draft 2026. „Hier wollten wir die Payroll entlasten, kadertechnisch schon für die nächste Saison vorbauen und auch verdienten Spielern die Möglichkeit für eine Playoff-Teilnahme geben. Wir haben nicht nur Platz im Kader schaffen können, sondern mit den vier Picks auch etwas Draft-Kapital zurückholen können, damit es 2026 nach zwei eher mageren Drafts wieder mehr Ausbeute geben wird.“