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The dream goes on!

2017-07-30

(Sunrise, Florida)

Besser hätte man das Drehbuch wohl kaum schreiben können. Vor wenigen Stunden haben die Florida Panthers das Division Finale erreicht. Leider ging damit auch die ungemein spannende Serie gegen die Ottawa Senators in einem Herzschlag-Finale zu Ende. Am Ende war es der 35jährige Brad Boyes, der in seinem ersten Einsatz in den diesjährigen Playoffs und kurz vor Ende seiner aktiven Laufbahn die Panthers mit einem Sonntagsschuss nach 5 Minuten Overtime in die nächste Runde schoss und für grenzenlosen Jubel sorgte. Aber der Reihe nach...

Die Serie gegen die Sens verlief in etwa so, wie man es seitens der Panthers vorausgesagt hatte:

- Es waren die vollen sieben Spiele nötig, um einen Sieger zu finden.
- Viermal ging es in die Overtime, jede Mannschaft konnte zwei Siege dabei verbuchen.
- 21:21 Tore hieß am Ende das Torverhältnis zwischen Florida und Ottawa.
- Nur einmal gewann ein Team mit zwei Toren Vorsprung.
- Und keines der beiden Teams konnte zwei Spiele in Folge gewinnen. 

General Manager Koch auf der Pressekonferenz nach dem Spiel:
"Dass uns Ottawa nicht liegen würde war uns ja bereits vor der Serie klar. Dass sie uns aber so einen Fight liefern, in dem keiner auch nur einen Zentimeter zurück weicht, das konnten sich die Fans in Sunrise wohl nur erträumen. Aber neben all der Spannung war es für uns auch eine sehr, sehr harte Serie. Wir haben jede Niederlage mit Verletzten bezahlen müssen und sind am Ende sehr froh, dass es glücklich für uns ausgegangen ist."

Vier verletzte Spieler, Nachrücker entscheiden den Tie Break

Was übertrieben klingt entspricht leider der Realität. Keines der drei verlorenen Spiele gegen die Sens konnten die Panthers mit dem vollen Kader beenden. Zunächst verletzte sich Austria-Winger Micha Grabner in Spiel 2, ehe sich Blake Comeau, leider längerfristig, in Spiel 4 hinzugesellte. Chris Neil, Kapitän der Springfield Thunderbirds, und Shawn Matthias wurden nachnominiert. Neil war es auch, der die Panthers heute Abend in die rettende Overtime brachte und insgesamt eine herausragende Serie spielte.

Nach Spiel 6 glaubten nur noch wenige an ein Weiterkommen der Panthers. Zunächst verlor man Alec Martinez, dann auch noch Center Joe Colborne, während die verbliebenen Panthers-Spieler sich beinahe 17 Minuten lang - stehend k.o. - durch die Overtime in Ottawa quälten. Während Youngster Connor Carrick überraschenderweise den Vorzug vor Postma als Ersatz für Martinez erhielt, rückte nun auch der erfahrene Brad Boyes nach, der sich eigentlich schon im wohlverdienten Urlaub befand. Das Ergebnis ist bekannt.

"Wirft man einen Blick auf die Strafminuten, dann könnte man glauben die Sens hätten vier Verletzte und nicht wir. Gerade bei unserer harten Spielweise benötigen wir ein starkes Penalty Killing. Als nach Micha auch noch Blake und Alec verletzt ausgefallen sind, waren drei Viertel unserer ersten PK Reihe plötzlich dahin. Auch zwei starke Center zusätzlich zu den Schlüsselspielern Grabner und Martinez ersetzen zu müssen ist nur sehr schwer möglich. Das einzig Positive daran war, dass wir keines der Spiele verloren in denen wir keine Verletzten hatten. Daher hieß es im Tie Breaker nur noch durchspielen um jeden Preis." so GM Koch mit einem etwas müde wirkenden Lächeln.

Die gute Nachricht ist allerdings, dass sowohl Grabner als auch Martinez im Division Finale wieder im Aufgebot stehen werden. Bei Colborne sind sich Ärzte und Trainergespann noch nicht sicher, er wird aber wohl spätestens im zweiten Spiel wieder dabei sein. Lediglich Blake Comeau wird sehr wahrscheinlich die gesamte Serie als Zuschauer verfolgen müssen. Er kann frühestens in einem möglichen Conference Finale wieder eingreifen.

Red Wings in bestechender Form

Nächster Gegner der dann hoffentlich wieder erholten und siegeshungrigen Panthers sind die Red Wings aus Detroit. Die Wings konnten den Erzrivalen der Panthers aus Tampa Bay mit 4:1 bezwingen. Damit haben, insbesondere in dieser Deutlichkeit, wohl auch nur die wenigstens Experten gerechnet. Doch während die Wings sich gnadenlos effektiv gezeigt haben, sind die Panthers insbesondere durch herausragende Teamleistung und Kampfeswillen in die nächste Runde eingezogen.

"Wir freuen uns auf das Duell gegen die Wings, auch wenn uns ein ein Division Finale mit weniger Reisezeit naturgemäß etwas lieber gewesen wäre. Nach der Vorstellung gegen die Bolts werden wir natürlich auf der Hut sein, auch wenn uns Detroit im Laufe der Saison besser lag als Ottawa."

Man darf also gespannt sein, wie lang der Traum der Panthers in dieser wahnsinnigen Saison noch anhält. ​Gratulation an dieser Stelle an die Sens für eine tolle Saison und danke auch noch einmal für diese unglaubliche Serie. 

Let's go Panthers!